Orientierungshilfe

Orientierungshilfe

23 Dezember 2013

Feliz Natal!

Weihnachten steht vor der Tür!

Da es die nächsten Tage viel zu tun geben wird, nutze ich jetzt die Ruhe des Sonntags, um euch
jetzt schon einmal frohe Weihnachten und fröhliche Feiertage zu wünschen.
Schneemann aus Plastikbechern

In diesem Jahr war die Adventszeit ein wenig anders als sonst. Die Weihnachtsplätzchen habe ich gemeinsam mit den Mädchen im Casa de Esperanca bei 36° Außentemperatur gebacken. Dementsprechend warm war es dann  in der Küche, wo die Hitze des Ofens ebenfalls noch hinzu kam. Nass geschwitzt und völlig platt war ich am Ende allerdings zufrieden, dass sie so gut ankamen. Ruck zuck waren alle Plätzchen aufgegessen, woraufhin direkt vorgeschlagen wurde noch mehr zu machen. Aber dazu fehlte mir die Energie.

Der Schnee blieb dieses Jahr aus, er wurde durch Hitze und extreme Regenfälle ausgetauscht. Tagsüber wurde hier bereits die 40° Grad Marke erreicht. Ganz schön warm! Obwohl man meinen könnte, dass ich mich nicht beschweren sollte -was ich auch nicht vor habe-, merke ich schon, dass ich mich an das extreme Wetter erst gewöhnen muss.
Im Vergleich zu den Kindern schaffe ich es nicht ununterbrochen zu rennen, zu toben und zu spielen. Ich benötige kleine Verschnaufpausen, um viel Wasser zu trinken und die Schweißproduktion wieder herab zu kurbeln. 
An diesen heißen Tagen haben sich bisher jedes Mal gegen Nachmittag Wärmegewitter gebildet, welche Unmengen an Wasser auf die Stadt regnen ließen. Dieser starke Regen führte in den vergangenen Wochen sogar zu Hochwasser in vielen Teilen von der Baixada.
Der Regen spülte den Müll der Straße in die Flüsse, wo er dann die Brücken verstopfen ließ und diese überliefen. Dabei wurden ganze Straßen überschwemmt, Häuser sind voll gelaufen und die Menschen haben zum Teil alles verloren. Mir ging das sehr nahe, da sich die Bilder direkt vor unserer Haustür abspielten.
Dennoch hatten wir Glück, dass das Wasser es nicht bis zu unserem Haus geschafft hatte. Was mich besonders beeindruckt hat, war die Hilfe der Kirche und der Menschen. Innerhalb weniger Stunden wurde eine große Summe Geld zusammen gesammelt, von dem eine warme Mahlzeit und Getränke, für die Opfer des Wassers, bereitgestellt wurden. Des Weiteren hatten die Familien die Möglichkeit in der Kirche untergebracht zu werden, wo sie mit den wichtigsten Dingen versorgt wurden, bis sie wieder in ihre Häuser zurück konnten. In den Tagen danach bot sich mir ein trauriges Bild auf den Straßen, als ich vor vielen Häusern die vom Wasser zerstörten Möbelstücke sehen konnte. 

In den letzten Wochen war ich in Cabucu, welches von mir aus das weit entfernteste Projekt ist.
Es hatte sich irgendwie so ergeben, dass ich bisher nur eine Woche dort gewesen war, deshalb war es für mich nicht ganz so einfach wieder hinein zukommen. Ich wurde immer wieder mit den anderen beiden Praktikanten verglichen, was es nicht unbedingt einfacher gemacht hatte, und konnte mich auch an die Namen der Kinder nicht mehr vollständig erinnern. 
In diesen Wochen habe ich gelernt, dass ich nicht alles können und mitmachen muss, nur damit mich alle Kinder mögen. Denn die Sachen, die mir Spaß machen kann ich schließlich auch am Besten. 
Aus diesem Grund wurde auch viel Volleyball gespielt, geschwommen und auch die Kartenspiele ausgepackt. Ehemalige Praktikanten hatten deutsche Kartenspiele wie "Ligretto" und "6 Nimmt" dort gelassen. Da leider keiner mehr wusste, wie sie funktionieren lagen sie nur in der Spielkiste.
Als ich sie erklärt hatte, einige Runden gespielt wurden, gab es anschließend keinen Tag mehr, an dem ich nicht mindestens eine Runde spielen musste. Das hat mir wirklich viel Spaß gemacht!
Seit kurzer Zeit gibt es in diesem Projekt auch einen Capoeira Lehrer. Er ist ein Freiwilliger, der zweimal in der Woche kommt, um den Kindern diese Kampfsportart näher zu bringen. Mit Geduld und Disziplin schafft er es die sie komplett zu  begeistern. Es ist schön zu sehen, wie viel Freude die Kinder daran haben, jedes Mal Fortschritte machen und auch immer wieder zwischendurch die erlernten Capoeira-Gesänge anstimmen. Außerdem ist eine komplett neue Gruppendynamik zu spüren.
Geendet hat meine Zeit dort mit einem rundum gelungenem Weihnachtsfest. An diesem Tag wurde den Eltern ein volles Programm geboten. Es gab eine Capoeira Vorstellung, einen Weihnachtstanz, den ich mit inszenieren durfte, ein Krippenspiel, viel zu Essen und das Angebot mit in den Pool zu kommen oder Fußball zu spielen. Jedes Kind bekam am Ende ein Weihnachtsgeschenk und es wurden sogar einige Kissen verlost, welche aus einer Spende waren.
In Cabucu gibt es vier kleine Geschwisterkinder, denen die AVICRES sehr geholfen hat. Wenn sie im Projekt sind ist es dort oft die erste Mahlzeit am Tag, die sie bekommen. Aus diesem Grund schaffen sie auch locker zwei gefüllte Teller Reis mit Bohne und Fleisch. Die vier Jungs haben mir erzählt, dass sie zu sieben Kindern zu Hause sind und das achte im Bauch der Mutter unterwegs ist.
Nach dem Weihnachtsfest durften sie nicht nur ihre Geschenke mit nach Hause nehmen, sondern zusätzlich noch fünf Tüten Lebensmittel. Da das Projekt nun bis Anfang Februar geschlossen ist, sollen sie so über die Runden kommen. So fiel der Abschied von den Erziehern gleich ein wenig leichter,


In den letzten Monaten wurde ein neuer Film gedreht, welcher die Arbeit der AVICRES sehr gut wiederspiegelt und auch einen guten Einblick in die Projekte bietet.
Schaut ihn euch einfach mal an:


Eure Carina


Flip Flop- Ansammlung der Fußballspieler

"Frohe Weihnachten"

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