Orientierungshilfe

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23 September 2013

Geburtstag in Brasilien!

Dies war das erste Mal, dass es an meinem Geburtstag richtig warm war - in Deutschland ist es im September ja leider oft am regnen und man merkt wie es auf den Winter zu geht,
deshalb habe ich den Tag um so mehr genossen! 
Morgens ging es nach einem tollen Frühstück mit neuen Flip Flops zur Posse. Dort wussten viele Kinder bereits, dass ich Geburtstag hatte und haben mir gratuliert und mich umarmt. Bei den anderen Kindern hat es sich aber ebenfalls schnell rum gesprochen. Der Tag verging echt rasend und zum Lunch gab es dann für alle ein Stück des Geburtstagskuchens und ich bekam von 50 Kindern ein Geburtstagslied gesungen, was mich echt total gerührt hat. 
Als ich anschließend zurück ins Haus kam, hatte Mama Leila bereits mit Sarah eine Menge Essen fürs Grillen vorbereitet. Und eine riesen Torte hatte sie ebenfalls gebacken.
Ab 8 Uhr kamen dann die ersten Gäste. Die Reisegruppe, Madlen und Laurenz + Familie, Maciliana und ihr Bruder, und natürlich die Verwandtschaft und Freunde. 
Nach dem Grillen gab es um 11 Uhr dann auch den Geburtstagstorte. Ich musste mich hinter die Torte stellen, das Licht wurde ausgeschaltet und alle haben mir Geburtstagslieder gesungen. Diesmal sogar auf Portugiesisch und Deutsch! Danach musste ich den Kuchen anschneiden und verteilen. Hier ist es Tradition, dass die ersten beiden Stücke an die wichtigsten Personen gehen. Hab dann das erste Leila und das zweite Macilina gegeben und danach auch allen Anderen. 
Da ich von der Reisegruppe ebenfalls eine riesen Torte bekam, die Lucia für sie angefertigt hatte, wurde auch sie angeschnitten und verteilt. 
Um halb 12 mussten dann leider schon viele los, das sie die letzten Busse nach Mesquita noch bekommen wollten. 
Wie saßen dann  noch länger mit der Familie zusammen und haben Spiele gespielt und viel gelacht.
Um 2 Uhr ging es dann tot müde aber glücklich ins Bett. :-)
Geburtstagskuchen & andere Leckereien

Buffet

RIO














Wie typische Touristen waren wir nun auch schon in Rio die Christusstatue besichtigen. Sie befindet sich auf dem Corcovado-Berg und ist insgesamt 38 Meter hoch. Von dort oben hatten wir einen tollen Ausblick über die Stadt! Anschließend waren wir auf einem Hippimarkt, wo es wirklich tolle Sachen zu kaufen gab. Dort wollen wir auch unbedingt nochmal hin fahren, um in Ruhe nochmal drüber laufen zu können. Wir haben uns ein wenig beeilt, da wir noch vor Einbruch der Dunkelheit zum Strand wollten.
Der Strand Ipanema war ein Traum! Die Stimmung dort war allerdings deutlich anders als auf der Insel Paquetá. Der Strand war überfüllt mit Menschen, die den Strand verließen sobald es dunkel wurde.Ab diesen Zeitpunkt hat sich auch die Atmosphäre schlagartig geändert.

14 September 2013

Eine Woche in der Gesundheitsstation

Im Vergleich zu den bisherigen Wochen durfte ich diese Woche nun einmal in der Gesundheitsstation der AVICRES verbringen. Ich fand diese Woche sehr angenehm, da das tägliche Spielen mit den Kindern auch echt anstrengend werden kann. Und es dort auch einfach viel ruhiger zugeht.
Jeden Tag durfte ich wem anderes bei seiner Arbeit über die Schulter schauen und so weit es möglich war sogar dabei helfen.
Ich fand es toll, dass sie mir so viele Sachen gezeigt haben und auch die Patienten kein Problem damit hatten, dass ich während der Behandlung dabei war.
Mit der Apothekerin habe ich Informationen über die Heilpflanzen im Garten heraus gesucht und festgehalten, ich saß mit an der Rezeption, durfte dabei sein wie ein EKG am Herz von verschiedenen Frauen gemacht wurde, hab der Ernährungsberaterin zugesehen, wie sie das Essen verschiedener Patienten umgestellt hat, damit sie Abnehmen können, durfte mit der Schwester Babys messen und wiegen und den letzten Tag durfte ich dem Zahnarzt assistieren.
 Von diesem Tag heute erzähle ich euch noch ein wenig ausführlicher:
Der Zahnarzt ist immer nur freitags im Haus und deshalb kannte ich ihn vorher auch noch nicht, aber er ist ein sehr lustiger, sympatischer Mann der sehr viel lacht.
Als ich heute Morgen in den Gesundheitsposten kam meinte er direkt dass ich ihm heute helfen werde. Ich war gespannt.
Direkt der zweiten Patientin sollte ein Zahn gezogen werden. Sie war eine ältere, aufgeweckte Dame die,bereits als sie in den Raum kam meinte,dass sie Angst davor hätte,aber dabei immerzu den Zahn zeigte, der das Problem darstellte. Ich habe noch versucht sie zu beruhigen und ihr zu sagen, dass es normal sei, dass man ein wenig Angst hat. Als der Zahnarzt dann jedoch sehr zügig die Spritze ansetzte und ich das Blut sah und auch den Zahn der mit der Zange gezogen wurde, ist mir schwindelig geworden. Eigentlich dachte ich immer, dass ich nur mein eigenes Blut nicht sehen kann, aber anscheinend auch dass von anderen nicht.
Ich hab dem Zahnarzt dann gesagt, dass ich nicht mehr weiter zusehen kann und hab den Raum verlassen. Dort stand zum Glück die Krankenschwester, die mir direkt an meinem kreidebleichen Gesicht und dem Schweiß auf der Stirn angesehen hat, dass es mir nicht gut ging. Dank ihr bin ich sicher in einen anderen Raum gekommen, in dem sie mir dann ein Glas Wasser gebracht haben und Wind zugefechert haben. Erst dort war mir nicht mehr schwarz vor den Augen.... Oh man, hätte nicht gedacht, dass ich so darauf reagiere. Jetzt bin ich wieder eine Erfahrung reicher. Nachher haben wir allerdings noch darüber gescherzt, dass es wirklich besser wäre, wenn ich einen anderen Beruf finde als Zahnarzt. Ist mir ehrlich gesagt auch ganz recht.

Trotz dem kleinen Kreislauftief heute geht es mir hier aber wirklich gut und ich habe das Gefühl, dass ich jetzt so richtig hier angekommen bin. Die Verständigung klappt mittlerweile auch schon viel besser und es tut immer wieder gut gelobt zu werden, dass ich schon gut sprechen und verstehen kann.
Und in der Familie hier fühle ich mich auch wirklich sehr wohl. Freue mich jeden Tag nach der Arbeit nach "Hause" zu kommen.

Mittwoch Abend waren wir das erste Mal unter der Woche noch unterwegs. Zusammen mit der Reisegruppe waren wir in einer Bar einen Trinken. Hier gibt es sogar Deutsches Bier. Paulaner und Erdinger für über 5 Euro - da war mir der Caipirinha doch lieber. ( Den haben wir auch schon einen Sonntag,bei Laurenz als dort gegrillt wurde,im Pool getrunken :-) Ein Traum!).
Die Bar war für einen Mittwoch ziemlich gut gefüllt. Um 12 Uhr haben wir dann den letzten Bus nach Hause genommen, wobei alle bis auf ich nach Mesquita gefahren sind. Es ist alles gut gegangen, aber die Straßen waren mir ohne Leute, Musik und den Lärm dann doch nicht ganz geheuer - obwohl es Tage gibt an denen ich mir diese Ruhe hier wünsche- Hätte nicht gedacht, dass es jetzt schon genau umgekehrt ist und ich den Lärm direkt vermisse.
Das Leben hier ist echt aufregend! :)

Ausflug zur Ilha de Paquetá


Am letzten Wochenende war ich hier das erste Mal am Meer. Es war einfach nur unglaublich schön! Es kam mir vor wie im Urlaub! Und das gemeinsam mit 23 Leuten, 11 davon waren Deutsche.( Aus 3 wurden 11, da die Reisegruppe Anfang September mit 8 jungen Leuten angekommen ist, um ebenfalls die Projekte der AVICRES kennen zu lernen, bzw zu zeigen, da zwei ehemalige Praktikanten dabei sind.)
Mit dieser gemischten Gruppe ging es dann zeitgleich mit dem Sonnenaufgang mit dem Bus nach Rio und von dort aus für gerade Mal 1,50€ mit dem Boot auf die Insel Paquetá.
Dort wurden die mitgebrachten Essenspakete gegessen,  Fußball gespielt - Deutschland gegen Brasilien, bei dem Spiel haben wirklich nur ganz knapp die Brasilianer gewonnen 10:9- und wir hatten Zeit, um einfach mal nichts zu tun. Was sehr erholsam war und echt gut tat!
Im Meer waren wir auch, wobei das Wasser an dieser Stelle die ganze Zeit ziemlich flach  und deshalb zum Schwimmen unmöglich war. Angenehm warm war es aber auf jeden Fall!
Zur Mittagszeit sind wir dann trotz dem vielen Essen, was wir dabei hatten in ein Restaurant gegangen und dort mit allen zusammen Hähnchen mit Pommes und Reis gegessen. Dies war die Stärkung für unseren anschließende Inselbesteigung, die mit Flip Flops ehrlich gesagt gar nicht so einfach war.

Ich habe das erste Mal kleine Affen in freier Wildbahn gesehen. Der Park war überfüllt mit diesen kleinen Affen, die sich, wenn man Glück hatte, sogar mit einer Banane füttern ließen.
Von der Aussichtsplattform konnten wir nochmal gut auf die Insel schauen und das Meer genießen!
Es war ein wirklich lustiger Ausflug, da zum einen die ganze Zeit gesungen wurde und Witze gemacht wurden. Laurenz hat den Leuten Hier die Brgrüßung Ahoi beigebracht was sehr zur Belustigung beitrug, da viele, die das Wort das erste Mal gehört hatten an Arroz dachten. (Arroz ist hier der Reis und wird ähnlich wie Ahoi ausgesprochen).
Der Tag hat mir wirklich gut gefallen. Und es ist schön zu wissen, dass das Meer nicht weit von uns entfernt ist!