Orientierungshilfe

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23 Dezember 2013

Feliz Natal!

Weihnachten steht vor der Tür!

Da es die nächsten Tage viel zu tun geben wird, nutze ich jetzt die Ruhe des Sonntags, um euch
jetzt schon einmal frohe Weihnachten und fröhliche Feiertage zu wünschen.
Schneemann aus Plastikbechern

In diesem Jahr war die Adventszeit ein wenig anders als sonst. Die Weihnachtsplätzchen habe ich gemeinsam mit den Mädchen im Casa de Esperanca bei 36° Außentemperatur gebacken. Dementsprechend warm war es dann  in der Küche, wo die Hitze des Ofens ebenfalls noch hinzu kam. Nass geschwitzt und völlig platt war ich am Ende allerdings zufrieden, dass sie so gut ankamen. Ruck zuck waren alle Plätzchen aufgegessen, woraufhin direkt vorgeschlagen wurde noch mehr zu machen. Aber dazu fehlte mir die Energie.

Der Schnee blieb dieses Jahr aus, er wurde durch Hitze und extreme Regenfälle ausgetauscht. Tagsüber wurde hier bereits die 40° Grad Marke erreicht. Ganz schön warm! Obwohl man meinen könnte, dass ich mich nicht beschweren sollte -was ich auch nicht vor habe-, merke ich schon, dass ich mich an das extreme Wetter erst gewöhnen muss.
Im Vergleich zu den Kindern schaffe ich es nicht ununterbrochen zu rennen, zu toben und zu spielen. Ich benötige kleine Verschnaufpausen, um viel Wasser zu trinken und die Schweißproduktion wieder herab zu kurbeln. 
An diesen heißen Tagen haben sich bisher jedes Mal gegen Nachmittag Wärmegewitter gebildet, welche Unmengen an Wasser auf die Stadt regnen ließen. Dieser starke Regen führte in den vergangenen Wochen sogar zu Hochwasser in vielen Teilen von der Baixada.
Der Regen spülte den Müll der Straße in die Flüsse, wo er dann die Brücken verstopfen ließ und diese überliefen. Dabei wurden ganze Straßen überschwemmt, Häuser sind voll gelaufen und die Menschen haben zum Teil alles verloren. Mir ging das sehr nahe, da sich die Bilder direkt vor unserer Haustür abspielten.
Dennoch hatten wir Glück, dass das Wasser es nicht bis zu unserem Haus geschafft hatte. Was mich besonders beeindruckt hat, war die Hilfe der Kirche und der Menschen. Innerhalb weniger Stunden wurde eine große Summe Geld zusammen gesammelt, von dem eine warme Mahlzeit und Getränke, für die Opfer des Wassers, bereitgestellt wurden. Des Weiteren hatten die Familien die Möglichkeit in der Kirche untergebracht zu werden, wo sie mit den wichtigsten Dingen versorgt wurden, bis sie wieder in ihre Häuser zurück konnten. In den Tagen danach bot sich mir ein trauriges Bild auf den Straßen, als ich vor vielen Häusern die vom Wasser zerstörten Möbelstücke sehen konnte. 

In den letzten Wochen war ich in Cabucu, welches von mir aus das weit entfernteste Projekt ist.
Es hatte sich irgendwie so ergeben, dass ich bisher nur eine Woche dort gewesen war, deshalb war es für mich nicht ganz so einfach wieder hinein zukommen. Ich wurde immer wieder mit den anderen beiden Praktikanten verglichen, was es nicht unbedingt einfacher gemacht hatte, und konnte mich auch an die Namen der Kinder nicht mehr vollständig erinnern. 
In diesen Wochen habe ich gelernt, dass ich nicht alles können und mitmachen muss, nur damit mich alle Kinder mögen. Denn die Sachen, die mir Spaß machen kann ich schließlich auch am Besten. 
Aus diesem Grund wurde auch viel Volleyball gespielt, geschwommen und auch die Kartenspiele ausgepackt. Ehemalige Praktikanten hatten deutsche Kartenspiele wie "Ligretto" und "6 Nimmt" dort gelassen. Da leider keiner mehr wusste, wie sie funktionieren lagen sie nur in der Spielkiste.
Als ich sie erklärt hatte, einige Runden gespielt wurden, gab es anschließend keinen Tag mehr, an dem ich nicht mindestens eine Runde spielen musste. Das hat mir wirklich viel Spaß gemacht!
Seit kurzer Zeit gibt es in diesem Projekt auch einen Capoeira Lehrer. Er ist ein Freiwilliger, der zweimal in der Woche kommt, um den Kindern diese Kampfsportart näher zu bringen. Mit Geduld und Disziplin schafft er es die sie komplett zu  begeistern. Es ist schön zu sehen, wie viel Freude die Kinder daran haben, jedes Mal Fortschritte machen und auch immer wieder zwischendurch die erlernten Capoeira-Gesänge anstimmen. Außerdem ist eine komplett neue Gruppendynamik zu spüren.
Geendet hat meine Zeit dort mit einem rundum gelungenem Weihnachtsfest. An diesem Tag wurde den Eltern ein volles Programm geboten. Es gab eine Capoeira Vorstellung, einen Weihnachtstanz, den ich mit inszenieren durfte, ein Krippenspiel, viel zu Essen und das Angebot mit in den Pool zu kommen oder Fußball zu spielen. Jedes Kind bekam am Ende ein Weihnachtsgeschenk und es wurden sogar einige Kissen verlost, welche aus einer Spende waren.
In Cabucu gibt es vier kleine Geschwisterkinder, denen die AVICRES sehr geholfen hat. Wenn sie im Projekt sind ist es dort oft die erste Mahlzeit am Tag, die sie bekommen. Aus diesem Grund schaffen sie auch locker zwei gefüllte Teller Reis mit Bohne und Fleisch. Die vier Jungs haben mir erzählt, dass sie zu sieben Kindern zu Hause sind und das achte im Bauch der Mutter unterwegs ist.
Nach dem Weihnachtsfest durften sie nicht nur ihre Geschenke mit nach Hause nehmen, sondern zusätzlich noch fünf Tüten Lebensmittel. Da das Projekt nun bis Anfang Februar geschlossen ist, sollen sie so über die Runden kommen. So fiel der Abschied von den Erziehern gleich ein wenig leichter,


In den letzten Monaten wurde ein neuer Film gedreht, welcher die Arbeit der AVICRES sehr gut wiederspiegelt und auch einen guten Einblick in die Projekte bietet.
Schaut ihn euch einfach mal an:


Eure Carina


Flip Flop- Ansammlung der Fußballspieler

"Frohe Weihnachten"

24 November 2013

Die Zeit rast!

Ja, die Zeit vergeht hier unglaublich schnell. Jetzt haben wir nächste Woche schon Dezember. Weihnachten rückt auch immer näher und am 26. Dezember kommt Manu mich schon besuchen! Vorfreude steigt!
Schon seit Ende Oktober sind die Geschäfte voller Weihnachtsdekoration- es gibt einfach alles - und das meiner Meinung nach sehr kitschig. Plastik Weihnachtsbäume in allen Variationen und kunterbunte, blink Lichterketten. Und irgendwie passt das alles bisher noch nicht mit der Hitze hier zusammen. 
Um wenigstens in ein bisschen Weihnachtsstimmung zu kommen werden wir im Dezember dann mal Plätzchen backen. Vielleicht hilft es ja. Denke auf jeden Fall, dass es mal eine gute Erfahrung ist Weihnachten nicht zu Hause bei den Liebsten zu feiern. Bin mal gespannt.

In den letzten Wochen war ich nochmal im Casa de Esperanca. Es war diesmal schon ein wenig anders als vorher. Mehrere neue Mädchen sind hinzu gekommen und Einige wohnen nun nicht mehr dort, denn sie sind bei Verwandten untergekommen. Ein Mädchen ist leider auch einfach abgehauen. So langsam haben die Mädchen sich an mich gewöhnt und ich erlebe den Alltag mit ihnen zusammen. Das heißt gemeinsam putzen und die Aufgaben erledigen, die anstehen. Aber auch die freie Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich wurde schon des öfteren mit auf ihre Zimmer genommen, die sie mir immer voller stolz gezeigt haben. Es ist toll, dass die AVICRES es ermöglicht, dass jedes der Mädchen ihr eigenes Zimmer hat. Ein Raum, in den, sie sich zurück ziehen können. 
Ich will euch von einem 14-jährigen Mädchen, dass hinzu gekommen ist ein wenig mehr erzählen. Sie hat mir erzählt, dass sie zwei Jahre auf der Straße gelebt hat, bevor sie zu der AVICRES gekommen ist. Zu Hause wurde sie von ihrer Mutter rausgeschmissen, da sie eine dunklere Hautfarbe besitzt als der Rest der neun Geschwister. Als sie im Heim ankam, waren ihre Haare voller Läuse und Ungeziefer. Und sie kam erst einmal zur Untersuchung ins Krankenhaus. Anschließend hat sie die erste Mahlzeit in ihrem neuen Zu Hause von Johannes Niggemeier bekommen. Als sie ihn daraufhin an einem anderen Tag wieder getroffen hat, ist sie ihm freudestrahlend entgegen gelaufen und hat sich gefreut ihn wieder zu sehen. Und meinte, dass er, der erste Mann sei, der ihr etwas Gutes getan hatte. Für mich ist es toll, so etwas hier miterleben zu dürfen. Und zu sehen, wie Johannes Einsatz hier glückliche Kindergesichter hervorruft.
[Ich habe sie gefragt, ob ich ihre Geschichte auch Anderen erzählen darf, und daraufhin meinte sie: "Wieso nicht, mein Leben ist ein offenes Buch."]
Was mir hier an der Arbeit besonders Freude bereitet, ist die Möglichkeit mit den Kindern auch ins Wasser zu gehen. Einen Donnerstag war ich morgens mit dem Kindern des Projektes und ein paar Mädchen des Heimes im Pool. Die Kinder sind so gut drauf gewesen. Ich habe sie mit ihren Schwimmnudeln mit in das tiefe Wasser genommen und sie hinter mir hergezogen. Wir haben echt viel Spaß dabei gehabt und irgendwann fingen sechs Mädchen an laut eine brasilianische Ballade zu singen, während sie alle an mir hingen. Das war echt ein schöner Moment!

Mir gehts echt gut hier und freue mich auf alles, was noch auf mich zukommt!
Bis demnächst ;-)

Paraty

Nach längerer Zeit ohne Internet melde ich mich nun nochmal zurück.
Ich habe hier das erste Novemberwochenende gemeinsam mit fünf Deutschen (wir drei Praktikanten, Sebastian (ehemaliger Praktikant) und Bernado) und vier Brasilianern (drei Jungs, ein Mädchen) in Paraty verbracht. Los ging es Freitag nach der Arbeit mit einem gemieteten VW Bulli vollgepackt mit guter Laune und einem Sack Eis für die Bierdosen und Getränke. Nach fünf Stunden Fahrt durch den Regen sind wir in Paraty (in der Nähe von Sao Paulo) angekommen.
Paraty ist ein kleiner, überschaubarer Touristenort am Meer, welcher eine schöne Altstadt besitzt. Wir haben dort in einer Pousada geschlafen und sind tagsüber mit dem Bulli unterwegs gewesen. Den Samstag haben wir mit einem Abstecher in den Supermarkt begonnen um die nötigsten Dinge zu kaufen, wie Bier, Cachaxa, Limonen, Zucker, Kekse und natürlich wieder ein Sack Eis, der hier nicht fehlen darf!
Anschließend ging es dann los und den ersten Zwischenstopp haben wir bei einem Wasserfall, nicht weit von der Straße entfernt, gemacht. Es war einfach nur herrlich unterm Wasserfall zu sitzen und dabei schon den ersten Caipirinha zu trinken - ein Traum! Danach ging es weiter zum Strand. Während der Fahrt war eine ziemlich gute Stimmung im Bus, das Wetter hat super mitgespielt und es hat einfach alles gepasst.
Die Landschaft hier in Brasilien ist wirklich paradiesisch. Und ich mittendrin.
Auch der Strand an dem wir Sonntag waren war umwerfend - 24° Grad warmes Wasser, Sandstrand, Touristen leer. Und als wir mit dem kalten Bier im Wasser saßen konnten wir die schon Urwald ähnlichen Wälder bewundern.
Samstagsabend, als wir wieder im Ort selber waren haben wir am Strand Pizza gegessen und sind anschließend noch in einer Kneipe gewesen, in der amerikanische Musik gespielt wurde.
Die Müdigkeit am darauf folgenden Montag habe ich für dieses erholsame Wochenende gerne in Kauf genommen.
Unsere Unterkunft

Wasserfälle direkt an der Straße



VW Bulli <3 



12 Oktober 2013

Die Projekte:

Da ich nun schon in allen Projekten für eine Woche war, will ich sie hier einmal näher beschreiben, damit ihr ein Bild von den einzelnen Projekten bekommt:

1.) Sítio das Criancas - Posse
Panoramaaufnahme der Posse
Sítio das Criancas ist eine Kindertagesstätte in der Kinder im Alter von 5-17 Jahren kommen dürfen. Es gibt eine kleine Gruppe morgens, welche dort ein Frühstück und ein Mittagessen bekommt. Und eine große Gruppe Nachmittags (bis zu 50 Kindern) die dort zu Mittag isst und um 17:00 Uhr, vor dem Nach Hause gehen, ein Lunch erhält. Zu dem Gelände gehört ein Garten, ein Pool, ein großer überdachter Platz für Feste, ein Fußballplatz, eine Näherei und ein Gebäude (welches man rechts ganz klein sieht) welches damals ein Heim war, mittlerweile werden die Räume als Kleiderbasar, Schulzimmer, Fernsehzimmer, Bibliothek und Materialräume genutzt. Und in dem großen orangen Gebäude befindet sich ein Computerraum, ein Theaterzimmer + Umkleide mit Kostümen, ein Kunst- und ein Musikraum.


2.) Sítio Naturaleza Viva - Cabucu


Sítio Naturaleza Viva ist ebenfalls eine Kindertagesstätte. Circa 60 Kinder im Alter von 6-14 Jahren kommen im Verlauf des Tages in dieses Projekt. Ebenso wie in der Posse verteilt auf den Vormittag und Nachmittag.
Zu dem Gelände gehört ein Pool, ein Fußballplatz, ein überdachter Platz, Computerraum, eine Kapelle, ein Gebäude mit einem Schulzimmer und einem Raum zum Entspannen mit einem Fernseher, Kleiderbasar und einer Schreinerei. In dieser dürfen die Kinder mithelfen Kunststücke aus Holz anzufertigen und diese anschließend zu bemalen.
Diese werden zum Teil auch verkauft.

Eingang des Projektes





3.) Pequeno Lavrador - Campo Alegre

Pequeno Lavrador ist das Landwirtschaftsprojekt der AVICRES welches ziemlich weit außerhalb liegt. Dafür jedoch auf einer riesengroßen Fläche verteilt ist. In diese Kindertagesstätte kommen Kinder im Alter von 6-13 Jahren. Dort gibt es nur eine Gruppe mit bis zu 30 Kindern. Sie kommen ab 11:00 Uhr und bleiben bis 17:00 Uhr. Es befindet sich dort, neben der großen landwirtschaftlichen Fläche, ein überdachter Spielsaal, ein Fernsehzimmer, ein Klassenraum, ein Kleiderbasar und ein kleiner Pool.
Da in dieser Gegend nicht all zu viel los ist fährt der Bus nur ein paar Mal am Tag. Wenn man Pech hat muss man, wenn es regnet dorthin laufen, da die Straße nicht geteert ist. Der Bus bleibt dann, ab und zu, in den Schlammpfützen stecken oder er geht kaputt, wenn der Fahrer die Tiefe der Schlaglöcher nicht mehr absehen kann. Die Fahrt dorthin ist auf alle Fälle ein Abenteuer.



In den bisher aufgezählten Projekten ist meistens je ein Erzieher den ganzen Tag über bei den Kindern. Durch die täglich wechselnden Angebote kommen jeden Tag unterschiedliche weitere Vertrauenspersonen in die Projekte. Sie geben Sportunterricht und Schwimmstunden, Musikunterricht, Informatik, Kunst, Nachhilfe bei den Hausaufgaben und weiteren Problemfeldern und es gibt sogar jemanden, der mit ihnen Theaterstücke einübt und eine Erzieherin, die den Kindern die Arbeit im Garten näher bringt.


4.) Casa da Esperanca - Belford Roxo

Das Hauptgebäude mit den Zimmern
Das Haus "Casa da Esperanca" ist im Vergleich zu den anderen Projekten ein Heim, für Mädchen im Alter zwischen 5-16 Jahren. Auf zwei Etagen leben ca. 20 Kinder. Die Älteren haben ihr eigenes Zimmer, die Kleineren teilen sich eins. Momentan sind auch drei kleinere Jungs (3, 5 und 6 Jahre) da, welche die Brüder von einem der Mädchen sind. Vormittags ist die Tür auch für andere Kinder geöffnet. Ca 20- 25 Kinder kommen dann, wie in den anderen Projekten, zum Spielen, Lernen und Essen. Nach dem Mittagessen findet dann ein Wechsel statt.
Für die vormittags Kinder geht es in die Schule, welche die älteren Mädchen dann gerade beendet haben. Jedes der Mädchen hat
Klassenraum und daneben befindet sich das Spielzimmer
eine Aufgabe, die es zu erledigen hat. Wie beispielsweise Blätter fegen, Spülen oder Putzen. Und auch die Wäsche wird von jedem selbst gewaschen. Dort gibt es für die Kinder echt mehr zu tun als in den anderen Projekten. Allerdings ist es schön, den geregelten Ablauf mitzuerleben.
Zu dem Gebäude dort gehört ein Pool, ein großer Garten, ein Klassenraum, ein Spielzimmer, ein Kleiderbasar, eine Kapelle und ein Fernsehzimmer. In dem Projekt gibt es deutlich mehr Erzieherinnen und sogar eine Psychologin.



 

Rückseite des Hauses - ganz rechts ist die Kapelle

5.) Creshe Comunitária Sáo José Operário - K11
Rechts ist das Hauptgebäude, die bunte Treppe führt zum Eingang und
zur oberen Etage und links ist ein kleines Haus mit Waschraum & Abstellkammer
Die Creshe (deut. Kinderkrippe) ist wie der Name bereits sagt für die ganz Kleinen. An manchen Tagen kommen bis zu 60 Kleinkinder in das Projekt. Sie sind zwischen 1-5 Jahre alt und werden dort in vier Gruppen nach Altersklassen aufgeteilt. Sie bekommen drei Mahlzeiten und zusätzlich zwischendurch mal einen Joghurt oder ein Stück Obst. In den einzelnen Räumen befindet sich ein Fernseher, an dem Kinderfilme laufen oder Kindermusik rauf und runter gespielt wird. Des Weiteren gibt es kleine Tische zum Malen und Basteln und jeweils eine große Kiste voller Spielzeug. In der oberen Etage des Hauses befindet sich ein großes Spielzimmer mit Trampolin, Bällebad und anderen Spielsachen. Jeden Tag darf eine andere Altersgruppe zusammen mit der jeweiligen Erzieherin dort oben spielen. Nach dem Mittagessen gehen die Kinder automatisch in die Räume, um auf dem vorbereitetem Matratzenlager bis zu drei Stunden zu schlafen. Währenddessen wird Schlafmusik in einer Dauerschleife abgespielt. Die Erzieherinnen setzten/legen sich dazu. Damit alle zur Ruhe kommen und die Augen schließen werden die Rücken der Kinder von ihnen gestreichelt. Darauf folgt das gemeinsame Essen der Erzieherinnen und eine Pause. Sobald die Kinder erwachen gibt es ein Lunch und anschließend werden die Kinder geduscht, gekämmt und die Kleidung wird gewechselt. Und dann geht es für alle nach Hause.

Speisesaal

Spielzimmer

Ein Zimmer, wo gerade das Schlaflager aufgebaut worden ist.
Zu dem Gelände gehört außerdem noch ein kleiner, überdachter Kunstrasenplatz zum Draußen spielen und ein kleiner Pool, der zur Zeit allerdings nicht benutzt wird.






6.) Posto de Saúde Lírio do Vale - Bairro de Comendador Soares
Die kleine Oase hinter dem Haus

Schon von Weitem gut sichtbar
Zu dem Gesundheitsposten gehört ein Zahnarzt, eine Psychologin, eine Ernährungsberaterin, eine Kinderärztin, ein Physiotherapeut, ein allgemein Mediziner, eine Apothekerin und einem Gynäkologen, und Krankenschwestern. Und natürlich einer super Köchin - Madlens Gastmama-, die alle mit leckerem Essen versorgt. Allerdings sind nicht alle Angestellten jeden Tag dort, sondern nur an bestimmten Tagen.
Hinter dem Haus befindet sich eine kleiner Garten in dem Heilpflanzen wachsen und auch für wenige Centavos verkauft werden.

Der Garten ist eine kleine Oase und bietet Platz zum Warten und zum Entspannen. Jeden Montagnachmittag wird ein Kurs angeboten, zu dem Frauen und Mädchen kommen können. Gemeinsam werden Taschen bedruckt, Schlüsselanhänger genäht und andere schöne Dinge gebastelt, die auch zum Verkauf angeboten werden. Des Weiteren werden Pflanzen und Gemüse des Campo Alegres und Brot und Gebäck der Paderia dort verkauft.

Wartesaal
Madlen an der Rezeption
7.) Panificadora Páo Vida - Mesquita

Die Bäckerei der Avicres hat eine große Auswahl an Backwaren, die wirklich richtig köstlich sind. Hinter der orangen Mauer ist Platz zum Sitzen und Verweilen. Zur Mittagszeit kann man dort auch zu Mittag essen.
Oberhalb der Paderia befindet sich das Kolpinghaus, in dem Besucher schlafen können. Es gibt mehrere Zimmer mit Hochbetten und auch ein Doppelzimmer. Des Weiteren gibt es dort zwei Bäder, ein Wohnzimmer, eine Küche und eine große Terasse.
-Laurenz Gastmama arbeitet dort-

23 September 2013

Geburtstag in Brasilien!

Dies war das erste Mal, dass es an meinem Geburtstag richtig warm war - in Deutschland ist es im September ja leider oft am regnen und man merkt wie es auf den Winter zu geht,
deshalb habe ich den Tag um so mehr genossen! 
Morgens ging es nach einem tollen Frühstück mit neuen Flip Flops zur Posse. Dort wussten viele Kinder bereits, dass ich Geburtstag hatte und haben mir gratuliert und mich umarmt. Bei den anderen Kindern hat es sich aber ebenfalls schnell rum gesprochen. Der Tag verging echt rasend und zum Lunch gab es dann für alle ein Stück des Geburtstagskuchens und ich bekam von 50 Kindern ein Geburtstagslied gesungen, was mich echt total gerührt hat. 
Als ich anschließend zurück ins Haus kam, hatte Mama Leila bereits mit Sarah eine Menge Essen fürs Grillen vorbereitet. Und eine riesen Torte hatte sie ebenfalls gebacken.
Ab 8 Uhr kamen dann die ersten Gäste. Die Reisegruppe, Madlen und Laurenz + Familie, Maciliana und ihr Bruder, und natürlich die Verwandtschaft und Freunde. 
Nach dem Grillen gab es um 11 Uhr dann auch den Geburtstagstorte. Ich musste mich hinter die Torte stellen, das Licht wurde ausgeschaltet und alle haben mir Geburtstagslieder gesungen. Diesmal sogar auf Portugiesisch und Deutsch! Danach musste ich den Kuchen anschneiden und verteilen. Hier ist es Tradition, dass die ersten beiden Stücke an die wichtigsten Personen gehen. Hab dann das erste Leila und das zweite Macilina gegeben und danach auch allen Anderen. 
Da ich von der Reisegruppe ebenfalls eine riesen Torte bekam, die Lucia für sie angefertigt hatte, wurde auch sie angeschnitten und verteilt. 
Um halb 12 mussten dann leider schon viele los, das sie die letzten Busse nach Mesquita noch bekommen wollten. 
Wie saßen dann  noch länger mit der Familie zusammen und haben Spiele gespielt und viel gelacht.
Um 2 Uhr ging es dann tot müde aber glücklich ins Bett. :-)
Geburtstagskuchen & andere Leckereien

Buffet

RIO














Wie typische Touristen waren wir nun auch schon in Rio die Christusstatue besichtigen. Sie befindet sich auf dem Corcovado-Berg und ist insgesamt 38 Meter hoch. Von dort oben hatten wir einen tollen Ausblick über die Stadt! Anschließend waren wir auf einem Hippimarkt, wo es wirklich tolle Sachen zu kaufen gab. Dort wollen wir auch unbedingt nochmal hin fahren, um in Ruhe nochmal drüber laufen zu können. Wir haben uns ein wenig beeilt, da wir noch vor Einbruch der Dunkelheit zum Strand wollten.
Der Strand Ipanema war ein Traum! Die Stimmung dort war allerdings deutlich anders als auf der Insel Paquetá. Der Strand war überfüllt mit Menschen, die den Strand verließen sobald es dunkel wurde.Ab diesen Zeitpunkt hat sich auch die Atmosphäre schlagartig geändert.

14 September 2013

Eine Woche in der Gesundheitsstation

Im Vergleich zu den bisherigen Wochen durfte ich diese Woche nun einmal in der Gesundheitsstation der AVICRES verbringen. Ich fand diese Woche sehr angenehm, da das tägliche Spielen mit den Kindern auch echt anstrengend werden kann. Und es dort auch einfach viel ruhiger zugeht.
Jeden Tag durfte ich wem anderes bei seiner Arbeit über die Schulter schauen und so weit es möglich war sogar dabei helfen.
Ich fand es toll, dass sie mir so viele Sachen gezeigt haben und auch die Patienten kein Problem damit hatten, dass ich während der Behandlung dabei war.
Mit der Apothekerin habe ich Informationen über die Heilpflanzen im Garten heraus gesucht und festgehalten, ich saß mit an der Rezeption, durfte dabei sein wie ein EKG am Herz von verschiedenen Frauen gemacht wurde, hab der Ernährungsberaterin zugesehen, wie sie das Essen verschiedener Patienten umgestellt hat, damit sie Abnehmen können, durfte mit der Schwester Babys messen und wiegen und den letzten Tag durfte ich dem Zahnarzt assistieren.
 Von diesem Tag heute erzähle ich euch noch ein wenig ausführlicher:
Der Zahnarzt ist immer nur freitags im Haus und deshalb kannte ich ihn vorher auch noch nicht, aber er ist ein sehr lustiger, sympatischer Mann der sehr viel lacht.
Als ich heute Morgen in den Gesundheitsposten kam meinte er direkt dass ich ihm heute helfen werde. Ich war gespannt.
Direkt der zweiten Patientin sollte ein Zahn gezogen werden. Sie war eine ältere, aufgeweckte Dame die,bereits als sie in den Raum kam meinte,dass sie Angst davor hätte,aber dabei immerzu den Zahn zeigte, der das Problem darstellte. Ich habe noch versucht sie zu beruhigen und ihr zu sagen, dass es normal sei, dass man ein wenig Angst hat. Als der Zahnarzt dann jedoch sehr zügig die Spritze ansetzte und ich das Blut sah und auch den Zahn der mit der Zange gezogen wurde, ist mir schwindelig geworden. Eigentlich dachte ich immer, dass ich nur mein eigenes Blut nicht sehen kann, aber anscheinend auch dass von anderen nicht.
Ich hab dem Zahnarzt dann gesagt, dass ich nicht mehr weiter zusehen kann und hab den Raum verlassen. Dort stand zum Glück die Krankenschwester, die mir direkt an meinem kreidebleichen Gesicht und dem Schweiß auf der Stirn angesehen hat, dass es mir nicht gut ging. Dank ihr bin ich sicher in einen anderen Raum gekommen, in dem sie mir dann ein Glas Wasser gebracht haben und Wind zugefechert haben. Erst dort war mir nicht mehr schwarz vor den Augen.... Oh man, hätte nicht gedacht, dass ich so darauf reagiere. Jetzt bin ich wieder eine Erfahrung reicher. Nachher haben wir allerdings noch darüber gescherzt, dass es wirklich besser wäre, wenn ich einen anderen Beruf finde als Zahnarzt. Ist mir ehrlich gesagt auch ganz recht.

Trotz dem kleinen Kreislauftief heute geht es mir hier aber wirklich gut und ich habe das Gefühl, dass ich jetzt so richtig hier angekommen bin. Die Verständigung klappt mittlerweile auch schon viel besser und es tut immer wieder gut gelobt zu werden, dass ich schon gut sprechen und verstehen kann.
Und in der Familie hier fühle ich mich auch wirklich sehr wohl. Freue mich jeden Tag nach der Arbeit nach "Hause" zu kommen.

Mittwoch Abend waren wir das erste Mal unter der Woche noch unterwegs. Zusammen mit der Reisegruppe waren wir in einer Bar einen Trinken. Hier gibt es sogar Deutsches Bier. Paulaner und Erdinger für über 5 Euro - da war mir der Caipirinha doch lieber. ( Den haben wir auch schon einen Sonntag,bei Laurenz als dort gegrillt wurde,im Pool getrunken :-) Ein Traum!).
Die Bar war für einen Mittwoch ziemlich gut gefüllt. Um 12 Uhr haben wir dann den letzten Bus nach Hause genommen, wobei alle bis auf ich nach Mesquita gefahren sind. Es ist alles gut gegangen, aber die Straßen waren mir ohne Leute, Musik und den Lärm dann doch nicht ganz geheuer - obwohl es Tage gibt an denen ich mir diese Ruhe hier wünsche- Hätte nicht gedacht, dass es jetzt schon genau umgekehrt ist und ich den Lärm direkt vermisse.
Das Leben hier ist echt aufregend! :)

Ausflug zur Ilha de Paquetá


Am letzten Wochenende war ich hier das erste Mal am Meer. Es war einfach nur unglaublich schön! Es kam mir vor wie im Urlaub! Und das gemeinsam mit 23 Leuten, 11 davon waren Deutsche.( Aus 3 wurden 11, da die Reisegruppe Anfang September mit 8 jungen Leuten angekommen ist, um ebenfalls die Projekte der AVICRES kennen zu lernen, bzw zu zeigen, da zwei ehemalige Praktikanten dabei sind.)
Mit dieser gemischten Gruppe ging es dann zeitgleich mit dem Sonnenaufgang mit dem Bus nach Rio und von dort aus für gerade Mal 1,50€ mit dem Boot auf die Insel Paquetá.
Dort wurden die mitgebrachten Essenspakete gegessen,  Fußball gespielt - Deutschland gegen Brasilien, bei dem Spiel haben wirklich nur ganz knapp die Brasilianer gewonnen 10:9- und wir hatten Zeit, um einfach mal nichts zu tun. Was sehr erholsam war und echt gut tat!
Im Meer waren wir auch, wobei das Wasser an dieser Stelle die ganze Zeit ziemlich flach  und deshalb zum Schwimmen unmöglich war. Angenehm warm war es aber auf jeden Fall!
Zur Mittagszeit sind wir dann trotz dem vielen Essen, was wir dabei hatten in ein Restaurant gegangen und dort mit allen zusammen Hähnchen mit Pommes und Reis gegessen. Dies war die Stärkung für unseren anschließende Inselbesteigung, die mit Flip Flops ehrlich gesagt gar nicht so einfach war.

Ich habe das erste Mal kleine Affen in freier Wildbahn gesehen. Der Park war überfüllt mit diesen kleinen Affen, die sich, wenn man Glück hatte, sogar mit einer Banane füttern ließen.
Von der Aussichtsplattform konnten wir nochmal gut auf die Insel schauen und das Meer genießen!
Es war ein wirklich lustiger Ausflug, da zum einen die ganze Zeit gesungen wurde und Witze gemacht wurden. Laurenz hat den Leuten Hier die Brgrüßung Ahoi beigebracht was sehr zur Belustigung beitrug, da viele, die das Wort das erste Mal gehört hatten an Arroz dachten. (Arroz ist hier der Reis und wird ähnlich wie Ahoi ausgesprochen).
Der Tag hat mir wirklich gut gefallen. Und es ist schön zu wissen, dass das Meer nicht weit von uns entfernt ist!



26 August 2013

Ganz schön viel los hier!

Es passiert hier jeden Tag so unglaublich viel und mir fehlt echt die Zeit um alles fest zu halten.
Aber ein paar Einblicke gibt es trotzdem:
Letzte Woche lag ich leider 3 Tage flach. Alles fing mit einer Erkältung an und nach und nach kam alles zusammen. Ich glaube, dass vieles einfach mit der allgemeinen Umstellung zu tun hatte. Und mittlerweile gehts mir auch schon viel besser! Aber eins kann ich euch sagen, ich hab mich noch nie so elendig gefühlt, als ich zu Hause mal krank war. Fieber bei 35 Grad im Zimmer und der Ventilator macht es auch nicht unbedingt besser, denn er fördert den Schnupfen und Husten eher, als dass er die Genesung bringt. Und das aller Schlimmste war das Heimweh in dieser Situation. Ich hätte bei jeder Gelegenheit losheulen können - so kenne ich mich eigentlich gar nicht!

Ich hatte das Glück, dass zu den Projekten der AVICRES auch eine Gesundheitsstation gehört, in der ich von bereits bekannten Menschen untersucht und mit Medizin versorgt wurde. Es war allerdings trotzdem gar nicht so einfach mit dem Arzt dort zu reden und ihn zu verstehen. Aber mit Händen und Füßen hat es dann doch geklappt und er hat mir nochmal bestätigt, dass es mich ganz schön erwischt hat. Ich bin allen hier ganz schön dankbar, für ihre Unterstützung und Hilfe. Und weiß momentan auch gar nicht, wie ich mich richtig dafür bedanken kann. Ich merke hier erst, wie hilflos man ohne die Sprache ist und wie man besonders in solchen Situationen auf die Menschen hier angewiesen ist. Also dieser Gedanke "Carina ist in Brasilien um zu Helfen" ist wirklich total falsch, wie ihr das nun merkt.
Am Samstag ging es mir dann schon wieder besser und ich stand vor einer nächsten Hürde. Ich wollt mich mit den Andere und Maciliana um 10 Uhr an der Gesundheitsstation treffen. Mein Problem war es, dass ich dorthin bisher immer nur mit dem Auto gefahren bin und nur auf portugiesisch erklärt bekommen habe, wie ich mit dem Bus fahren und wann ich aussteigen muss. Gar nicht so einfach, weil hier alles so gleich aussieht! Aber ich habs geschafft und war auch ehrlich gesagt ein wenig stolz auf mich. ;-)
Ich habe mir hier beim Bus fahren eine Taktik überlegt, um mir die ganzen gleich aussehenden Straßen
merken zu können. Während ich fahre denke ich mir Geschichten zu bestimmten auffälligen Häusern,
Straßenecken oder anderen Sachen aus. Und bisher hat alles geklappt. Muss allerdings manchmal selber darüber lachen, wie verrückt meine Gedanken dabei sind.

Wir haben uns samstags dort getroffen um eine Supervision der Woche zu machen. (Für diejenigen, die nicht wissen, was das genau bedeutet: Wir reflektieren dabei gemeinsam unsere Woche, das Erlebte, Dinge, die uns beschäftigen, Träume (unglaublich, wie viel wirres Zeug ich hier träume) und Sachen, die uns runterziehen.). Unsere erste Supervision war mit Johannes auf Deutsch, und unsere zweite nun schon auf Portugiesisch, da Johannes zurück nach Deutschland geflogen ist. Aber es hat erstaunlich gut geklappt und ich merke auch, wie gut mir das tut und wie wichtig das ist.
Anschließend sind wir drei Praktikanten das erste Mal alleine ins Zentrum gefahren. Dort gibt es eine große Einkaufsstraße. Ich hätte nie gedacht, dass man sogar Kleidung auf Raten bezahlen kann.
Gekauft haben wir uns nichts sondern eher die Atmosphäre der vielen kleinen Läden mit unglaublich viel Lärm auf uns wirken lassen.
Zum Abschluss haben wir uns einen Burger gegönnt.
Ich merke jetzt schon, wie sehr ich das Essen zu Hause schätze! Mamas Kochkünste sind einfach die Besten! Sie kommen sogar in meinen Träumen vor. Es ist doch was anderes, jeden Tag Bohnen, Reis und Fleisch zu essen. Und selten Mal Nudeln, aber selbst dazu gibts Reis und Bohnen.

An diesem Samstag sind wir zum ersten Mal gemeinsam nach Mesquita gefahren. (Madlen und Laurenz leben dort). Ich durfte nämlich von Samstag auf Sonntag bei Madlen schlafen. Und das war Genesung pur! Bis morgens 4 Uhr lagen wir im Bett und konnten uns so verdammt gut über unsere erlebten Erfahrungen austauschen.

Der Geburtstag war allerdings kein gewöhnlicher Geburtstag. Es war ein riesen Fest für einen Jungen, der 1 Jahr alt geworden ist. Das wird hier nämlich ganz schön groß gefeiert. Ich war echt überwältigt von den Eindrücken an diesem Abend. So was habe ich noch nie erlebt.
Und es fällt mir auch schwer, das in Worte zu fassen. Deshalb mal ein paar Bilder:



  Das ist alles für den Kleinen hergerichtet worden. Rechts sieht man leider auf dem Foto nicht, aber dort stand noch eine Kiste für all die vielen Geschenke.


Hier sieht man das Geburtstagskind auf dem Arm von Madlens Gastschwester. Daneben steht die Mutter des Kindes und ganz rechts ist eine weitere Schwester von Madlen.
Den ganzen Abend über gab es dann unterschiedliche Snacks: Hot Dog, gebackene Teigtaschen, Pudding, Eis, gesalzenes Popcorn, Bonbons und als sie die beiden Kuchen angeschnitten haben, auch die. Der eine Kuchen war aus herzhaften Dingen und die Grundlage war Weißbrot. Und der andere Kuchen war matschig und süß, aber echt lecker. Aber ich konnte irgendwann nichts mehr essen. Das war echt viel!
Für die Kinder lief Kindermusik rauf und runter, es gab ein Trampolin und auch immer wieder Süßigkeitentüten, die die Kinder mit nach Hause nehmen konnten. Was mich ein wenig gewundert hat, ist die Tatsache, dass der Geburtstag erst um 8 Uhr Abends angefangen hat und die Kinder selbst um 12 noch nicht müde waren und ununterbrochen rum sprangen. Am späteren Abend, wurde auch die Musik gewechselt und es lief Musik zum tanzen. Das haben wir dann auch getan. Es ist echt schade, dass ich diesen Rhythmus der Brasilianer nicht im Blut habe. Selbst die Kinder konnten sich besser bewegen als ich. Ich kam mir so steif und ungelenkig vor und noch dazu unglaublich groß, die Frauen sind hier alle viel kleiner.
 Insgesamt fand ich es echt interessant, sowas mal zu erleben, aber war irgendwann auch echt
kaputt. Es ist so anstrengend, weil immer wieder welche Fotos mit uns machen wollten und uns auf portugiesisch zugeplappert haben.

Am Sonntag waren wir dann noch in der Nähe von Rio im Zoo für umgerechnet gerade Mal 2 Euro.
Es war ein schöner Tag aber auch total anstrengend. Ich glaube, dass es momentan echt noch zu viele Eindrücke sind, die auf mich wirken müssen, dass ich deshalb auch um so mehr Schlaf brauche.

Mir gefällt diese vollkommene Entspannung der Schildkröten auf dem Bild!


Es gibt hier auch echt noch viel, an das ich mich noch gewöhnen muss. Dazu gehört zum einen, dass überall auf der Straße Hunde rum streunen und im Abfall nach Nahrung suchen. Und, was mich anfangs erschrocken hat: Auch Pferde laufen hier immer frei rum und tun es den Hunden gleich, wenn sie nicht das Glück haben auf eine Wiese in der Nähe zu haben.
Zum anderen aber auch, dass sich die Frauen hier nicht die Beine rasieren, sondern die Haare dort färben bzw bleichen. Schon etwas ungewohnt, aber ich bin dennoch froh, dass ich meinen Rasierer dabei hab!

An die genialen Früchte hier könnte ich mich allerdings gewöhnen! Kokosnuss frisch vom Baum ist schon was feines. Und auch die Preise im Supermarkt für das ganze Obst sind unglaublich!



15 August 2013

Die erste Woche!

Wow, wie schnell die Zeit rum geht. Heute vor einer Woche bin ich gerade erst angekommen.
Ich habe in dieser Woche so unglaublich viel erlebt!

Mein Tag beginnt jeden Morgen um 7 Uhr mit duschen (in Deutschland ist dann bereits 12 Uhr) , anschliessend wird gefruehstueckt. (meistens nur zu zweit - meine Gastmama und ich, da mein Gastbruder noch schlaeft!) und dann gehe ich um 8 Uhr aus dem Haus und fahre mit zwei Bussen Richtung Posse. Dort ist eine Kindertagessteatte der AVICRES. Anfangs hat mich meine Gastmutter dorthin begleitet, aber schon nach dem zweiten Mal bin ich alleine gefahren. Das war mir anfangs echt nicht so geheuer. Ich werde hier auf der Strasse neamlich direkt angeschaut, heatte nicht gedacht, dass ich hier so sehr auffallen wuerde.
Und anfangs dachte ich auch, dass der Bus die ganze Zeit im Kreis faehrt. Der Verkehr ist hier neamlich echt ganz schoen verwirrend. Bis dorthin fahre ich circa eine Stunde. Man steht hier neamlich immer im Stau. So viel los hier!
Dort angekommen wurde ich lieb von den Kindern begruesst und wir haben meistens angefangen zu spielen oder an der Sprache zu arbeiten. Mittgags um 12 Uhr findet das gemeinsame Essen mit den Kindern statt. Typisch brasilianisch Reis mit schwarzen Bohnen und irgendeinem Fleisch und sehr suessem Saft.
Danach wird weiter gespielt. Fussball, Volleyball oder andere Spiele. Ich habe dort auch immer lauter Friseure :) Jeder will mir die Haare flechten oder eine neue Frisur ausprobieren :)
Um halb 5 gibt es dann noch einmal einen Snack fuer die Kinder und dann muessen die meisten nach Hause.
An anderen Tagen waren wir mit Johannes in weiteren Projekten.
In einer weiteren Kindertagessteatte sind die Kinder geschaetzt gerade mal bis zu 3 Jahren. Da war schwer was los. Es hat super Spass gemacht sie zu belustigen aber es hat mich auch sehr geschafft.
Im Gesundheitsposten waren wir auch schon mehrmals. Dort werden die Menschen echt gut versorgt. Sei es von einer Psychologin, einer Kinderaerztin, einem Zahnarzt, einem allgemeinem Mediziner und einem Physiotherapeut. Und besonders daran ist, dass die Leute soviel an Geld geben koennen, wie sie haben. Also, dass sich sogar die Aermsten diese Untersuchungen leisten koennen.
Zu dieser Station gehoert noch ein wunderbarer Garten mit Heilpflanzen. Ist echt eine kleine Oase dort.
In dem einzigen Meadchenheim, was die AVICRES noch besitzt waren wir ebenfalls. Dort haben die Meadchen ihr eigenes Zimmer und Kinder der Strasse koennen tagsueber ebenfalls dorthin kommen um zu spielen und zu essen. Ich merke hier, dass das Geld aus Deutschland wirklich gut ankommt aber ebenfalls an jeder Ecke gebraucht wird!
Um 6/7 Uhr bin ich meistens erst zu Hause. Dann ist es schon dunkel. Unvorstellbar, dass es hier schon um diese Zeit dunkel ist. Daran muss ich mich wohl erst gewoehnen.
Hier gibt es dann meistens noch etwas zu essen und anschliessend wird im TV eine Telenovela angesehen. Die lieben die hier total!
Und dann gehts auch schon richtig kaputt ins Bett! Also ist es momentan, auch nicht einfach sich zu melden. Bald wird das wahrscheinlich anders :)

Liebe Gruesse, Carina

09 August 2013

Ankunft in Brasilien!

Nach einem traurigen Abschied am Flughafen ging es gestern fuer Laurenz, Madlen und mich in den Flieger. Die Aufregung und die Vorfreude war sehr gross. Trotzdem war der Flug sehr anstrengend.
Hier angekommen, wurden wir von Johannes und unseren Gastmuettern und Schwestern in Empfang genommen.

Der erste Tag in Brasilien ist nun vorbei und ich bin total erschoepft, weil wir so viel erlebt haben.
Nach dem Fruehstueck ging es mit dem Bus in die Stadt zum ersten Projekt der AVICRES.
Ich bin beeindruckt, dass bei der Fahrweise der Brasilianer heute noch kein Umfall passiert ist. Strassenregeln gibts nicht, jeder macht sich durch hupen im Verkehr bemerkbar. Und zwischen zwei Busse passt auch immer noch ein Motorrad, egal wie eng es ist.
Dort angekommen, wurden mir ersteinmal die Gebaudeteile  gezeigt. Heatte es mir wesentlich kleiner vorgestellt.
In dem Teatro haben die Meadchen uns mit einem Stueck und einer Modenschau begruesst. Und die Jungs sind top Fussballer.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen, ging diese Kindergruppe in die Schule und wir hatten eine kurze Pause. Anschliessend kamen die anderen Kinder, welche Vormittags zur Schule gegangen sind.
Da war dann im Vergleich zum Vormittag schwer was los. 50 Kinder sind Nachmittags dort gewesen und haben uns herzlich in Empfang genommen. Unglaublich, wie herzlich und offen die Kinder sind. Habe mich dort sehr wohl gefuehlt.
Auch bei meiner Gastfamilie fuehle ich mich echt wohl. Alle super nett und geduldig mit meinen Sprachkuensten! Es ist echt lustig, dass meine Gastmama immer sagt, dass ihr kalt ist. Hier ist zwar Winter aber einfach unglaublich warm! Will gar nicht wissen, wie das im Sommer sein soll Bin jetzt
schon durchgeschwitzt!
Also wie ihr merkt, es geht mir hier sehr gut! Bald hoert ihr wieder was von mir. Liebe Gruesse!

P.S. Heatte auch nie gedacht, dass Gereuche so unterschiedlich sein koennen. :-)

02 August 2013

Solangsam wirds ernst!

Hallo zusammen,
in fünf Tagen geht es für mich nun auf große Reise. Es ist unfassbar, wie schnell die letzte Zeit rum ging, und nun steht mein Ausreisetermin direkt vor der Tür.
In den letzten Wochen war ziemlich was los: Arztbesuche aller Art, eine To-Do-Liste nach der anderen musste abgearbeitet werden, ein Besuch in Bayern bei der Verwandschaft und und und!
Besonders gefallen hat mir das letzte größere Vorbereitungsseminar in Köln. FID! Ehrlich gesagt fühle ich mich nun auch FI(D)T für die große Reise. Wir hatten  sehr intensive und emotionale Tage, mit einer perfekten Gruppe! Ich habe die Zeit dort sehr genossen!
Die Abschiedsfeier am Montag hat mir nochmal gezeigt, was ich für tolle Freunde habe! Danke für den schönen Abend und all die lieben Worte und Wünsche. Ihr werdet mir wirklich sehr fehlen...
Nun wird noch einmal richtig Schützenfest gefeiert und dann kanns los gehen. Prost!
Alles irgendwie so unrealistisch...